War das ein schöner Lauf am 20.5.? Neeee, schön ist anders! Aber ich habs geschafft! Juhu!!!
Meine Freundin verglich das Quälen bis zum Ziel und danach die erleichterte Freude mit einer Geburt.
“Da hast du auch viele Schmerzen und quälst dich. Aber danach ist nur noch Freude angesagt und du vergisst den Schmerz.” So und nun brauche ich auch keine Geburt mehr, lieber laufe ich nen Marathon ... ;-)
Begonnen hatte der Lauf eigentlich ganz nett. 20 x vorher aufs Klo gehen. 20 Liter Wasser trinken und vieeele Bananen essen. Zum Glück ist der Termin mit dem WDR geplatzt, der in regelmässigen Abständen uns Neulinge aus der Gruppe 3 an der Strecke befragen wollte...
Aber mehr dazu später. Erst war alles super mit Thorsten und Lothar als 4:30 Brems- und Zugläufer hatten wir viel Spass. Die Nervosität während des Laufes haben sie mir auch schnell genommen.
Fragen wie beispielsweise: “Wie verhalten wir uns bei den Versorgungsständen? Laufen oder Gehen?? Wurde einstimmig mit “Gehen” beantwortet.
Also Stände schön angegangen, brav Getränke genommen, auch mal ne Banane und Spässle mit den Zuschauern und Musikgruppen gemacht. Thorsten legte dann auch schon mal ne Extrarunde ein, um seinen 4:30-Ballon zu verschenken. Jaja, so macht sich Fans... Bis zur Halbmarathondistanz lief es noch recht gut 6:17 Schnitt, nicht schlecht. Aber dann kam die Sonne raus und der Schatten hatte sich auch dadurch getan.
Ab KM 28 ging irgendwie nix mehr so. Die Distanz zu meinen Pacemakern wuchs auf eine für mich unüberwindliche Entfernung. Sprinten? Nee, nee. Meine Beine hatten mittlerweile ein ganz schön grosses Wörtchen mitzureden! Wie gut, dass ich meinen Namen mit Edding auf mein “Nummernschild” geschrieben hab. Steffi, gib alles! Du machst das super! Ich freute mich über jeden Anfeuerung und bedankte mich artig mit einer etwas schlaffen Armbewegung. 3 Gehpausen habe ich schliesslich eingelegt. Jedesmal wenn ich dann vom Gehschritt in den Laufschritt verfiel, hatte ich das Gefühl gegen Beton zu laufen. Boah! Ich wollte einfach nur noch ins Ziel!! Um mich zu motivieren zählte ich dann rückwärts: “ Komm schon! Nur noch 10 –9 -8-... KM” Bis dann wie von Geisterhand das Stadion auftauchte! Nur noch wenige Meter!! Du hast es geschafft, zwar in einer schlechten Zeit 4:39:51, aber geschafft!!!! Im Stadion wurde ich dann noch netterweise von Hansjürgen Vorsatz begleitet, der dann nur rief:” Jetzt Lächeln. Foto!” Und wenn der WDR da gewesen wäre bei KM30 und hätte gefragt wie es mir geht, hätten die in ein blasses Gesicht geschaut und die Worte gehört “Sch...”
Was im Stadion alles so war nach dem Zieleinlauf habe ich leider nicht so wahrnehmen können. Mir war einfach nur schwarz vor Augen. Jetzt erstmal n`Bier war dann die Devise...
Und dann wieder zu Hause: warum wohne ich im 1.OG? Warum steht die Waschmaschine im Keller? Warum haben wir hier keinen Aufzug? Die Treppen ging ich 3 Tage lang hinunter wie ein Roboter. Aber stolz wie Oskar, es geschafft zu haben!!
Wie war das nochmal mit der Geburt?? Die Freude überwiegt und lässt Schmerzen vergessen. Der nächste Marathon kommt bestimmt! Bis spätestens zum nächsten Marathonkurs!!
Steffi
Samstag, 2. Juni 2012
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