Woche: Keine Ahnung, irgendwo zwischen Couch-Leiche und Marathon
Kilometer: Keine Ahnung, meine Uhr sagt 20km letzte Woche (Wer ne Uhr bedienen kann ist klar im Vorteil!)
So weit so gut! Wir haben das Bergfest des Kurses hinter uns gebracht. Bisher das einzige Mal, dass ein bisschen Wehmut aufkommt nachdem man das Gipfelkreuz hinter sich gelassen hat. Auch die letzten Trainingseinheiten brachten neben sinkenden Pulszahlen und Verwunderung über die eigene Leistungsfähigkeit wieder Nützliches für den Alltag:
1. Mausespeck kann die Gel-Chips nicht eins zu eins ersetzen!
2. Nicht jedem bekommen besagte Gel-Chips gleich gut (Also nicht auf halber Strecke zwischen Köln und Heimat ausprobieren!)
3. Experten (erfahrene Läufer, Orthopäden etc.) raten vom tragen zwei verschiedener Schuhe beim selben Lauf ab. Aber sogar Tante Emmi weiß: "Zwei" linke Schuhe beim selben Lauf = "Aua aua Fuß kaputt!!!" (Etwaige Schäden an der Körper-Statik können mit steigender Lauf-Distanz erheblich eskalieren!)
4. Wenn beim Stopp Uhr aus, dann beim Laufen auch wieder Uhr an!
Natürlich verblassen die Eindrücke des letzten Parts der Winterlaufserie im Vergleich zu diesen Lebens-verändernden Einsichten, jedoch will ich auch diese schildern:
Die Erfolge der letzten Läufe bedingen natürlich ein gewisses Anspruchsdenken (mit fließenden Grenzen zur Selbstüberschätzung). Schneller als letztes Jahr sollt es ja schon sein. Nachdem die ersten Kilometer in den Fängen des Feldes stattfanden war es uns möglich dank freundlicher Hilfe eine Schneise zu entdecken und uns zum Sklaven der Uhr zu machen. Der folgten wir dann auch über 15 verkraftbare Kilometer mit erstaunlich konstantem Tempo. Es hääätttteee so schön werden können!!!!
Stattdessen begann mein Uhrloser Lauf-Kumpane mit diversen Tempoverschärfungen und verweisen auf seinen guten psychischen Zustand ("Kopf! Jetzt bin ich mit dem Kopf dabei!"). Dieses Geständnis führte zu einer drastischen Verschlechterung des eigenen psychischen Zustandes gefolgt von ein kleinem paranoiden Zwerg, der zugleich begann von innen gegen meine Stirn zu bollern:"Der will dich abhängen! Der will dich abhängen! Lauf Unwissender!"
Ab jetzt hatte nicht mehr die Uhr das Kommando, sondern der Zwerg: Am zweiten Getränkestand schnell einen Becher Wasser gekippt - ein Drittel in den Magen, ein Drittel auf die Straße, ein Drittel in die Lunge- und dann Vollgas.
6km bis zum Ziel: Uhr und Zwerg schreien mich synchron an! Kann nicht mehr denken, Gott sei Dank!
5km bis zum Ziel: Die Uhr zeigt nur noch stur das Tempo und seufzt vereinzelt! Der Zwerg trommelt fürs Tempo!
4km bis zum Ziel: Will aufhören zu laufen! Will aber noch weniger neben den ausgepowerten Läufern am Rand den Wald mit meinem Frühstück düngen!
3km bis zum Ziel: Während die Uhr garkeinen Ton mehr von sich gibt streiten sich der Paranoia-Zwerg und der neue "Zuhause-Couch-Schlafen-Zwerg" über einen möglichen Abbruch der Beintätigkeit.
2km bis zum Ziel: Linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß......
1km bis zum Ziel: Der Paranoia-Zwerg klärt mich darüber auf, wie peinlich es wäre hier noch aufzugeben. "Aufgeben ist keine Alternative!"
500m bis zum Ziel: Ich bin wieder alleine. Dem Zwerg wars einfach zu anstrengend!
200m bis zum Ziel: Tartanbahn unter meinen Füßen! Ich schaff es! Ich schaff es! Ich schaff es!
100m bis zum Ziel: Autosuggestiver Biergeschmack in meinem Mund treibt mich über die Bahn.
Ziel: War doch alles garnich so schlimm! Alles super!
Ihr seht, alles eher unspektakulär.
P.S.: Ich möchte hiermit besonders meiner Uhr und dem Paranoia-Zwerg danken. Ohne euch wäre ich nie angekommen (Heul!). Ihr seid die Besten.
Bis zum nächsten Mal
Donnerstag, 29. März 2012
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