Dienstag, 1. Juni 2010

Der Olli...

Hallo Marathonis,
es ist vollbracht! Der Marathonkurs 2010 war für mich, und wohl auch für alle anderen Teilnehmer eine große Erfolgsgeschichte. Zu Beginn des Kurses hatte ich noch wage Zweifel ob ich mir da nicht zuviel vorgenommen habe. Aber ich konnte auch keinen Rückzieher machen, da ich in der Vergangenheit immer gejammert habe. (keine Zeit, kein Lust, kein Trainingspartner…..)
Dann hatte meine Frau genug, hat mich gemeldet und Fakten geschaffen. (Danke!) Schon bald wurde klar, dass der Trainingsplan genau passt. Mit jeder Einheit stieg dann auch das Selbstvertrauen. Spätestens im März waren die letzten Bedenken gewichen und es war klar, „wenn du dich nicht verletzt kriegst du das hin“.
Leider mussten in der heißen Phase dann einige Einheiten Ersatzlos ausfallen. (Rückenprobleme und auf einem Stein umgeknickt). Die letzten zwei Tage vor dem Marathon waren dann schlimm. Ständig hört man in sich hinein, warum zwickt die Wade? Warum grummelt der Magen? Soll ich noch mal 2-3 km laufen? Trinken!!!
Dann der große Tag. Ausgezeichnet geschlafen und um 5:00 Uhr aufgestanden.
Zum Frühstück 2 Scheiben Stuten mit Banane und 3 Tassen Tee. Noch mal alles kontrollieren und auf geht’s. 8:00 Uhr
Wie vorhergesagt leichter Regen. Man trifft einige der anderen Kursteilnehmer und wünscht sich viel Glück. Dann habe ich mich entschieden. Du hast gut trainiert!
Du bist gut drauf! Also sortierst du dich jetzt bei 3:45h ein (zurückfallen lassen geht ja auch noch). Erhan und Frank H. waren als Zug- und Bremsläufer für diese Zeit eingeteilt. (Frank mit einem schönen roten Ballon). Das passte perfekt, den Frank war ja auch unser Betreuer in Gruppe1. Zudem waren meine Mitstreiter aus Gruppe1 Frank Z. und Michael auch schon hier eingereiht. Dann ging es mit ½ h Verspätung endlich los. Der Regen hatte aufgehört. Nun war es fast perfektes Laufwetter. Riesentrubel und Aufregung während der ersten 500m Das größte Problem am Anfang bestand darin, in den eigenen „Laufrhythmus“ zu kommen. Der ständige Wechsel der Schrittfolge war anstrengend. Nach 2-3 km begann das Feld sich ein wenig auseinander zu ziehen. Bei km 3 habe ich mich meiner uralten Weste entledigt, die ich wegen des Regens und der Kälte vor dem Start angezogen hatte.
Bis km 15 lief alles wie in der Vorbereitung, keine Probleme, alles geschmeidig. Durch die Zuschauer und die Sambabands wurde man angefeuert und „getragen“.
Wir haben so gut wie jeden Verpflegungsstand mitgenommen und etwas Wasser getrunken. Irgendwann bei km 18 fingen die Oberschenkel an zu „brennen“, aber egal es geht weiter. Das „brennen“ hörte dann nach einiger Zeit auch wieder auf. Michael war schon nicht mehr zu sehen, der hat richtig Gas gegeben. Leider hat Frank Z. dann bei km 23 Magenprobleme bekommen und musste sich zurückfallen lassen. Getragen von der Atmosphäre in den Stadtteilen und ein wenig hypnotisiert von Franks rotem 3:45er Ballon bin ich dann trotz Leistenschmerzen weiter im 5:20er Tempo gelaufen. Bei km 29 habe ich das erste von 2 Kohlenhydratgels gelutscht (wie ekelig, schnell Wasser hinterher).
Dann der magische km 34 und ein Regenschauer (sehr erfrischend) Ab hier war das ganze dann „Neuland“. (jenseits von Mintard…). Nur noch 8 km. (ha,ha). Aber mein „Leuchtturm Frank“ lief vor mir und die Kraft reichte zum Glück auch aus um dran zu bleiben. Von Krämpfen keine Spur. Bei km 35 das 2. Gel (mmmhhh...) und ein Fehlgriff. Statt Wasser hatte ich mir ein isotonisches Getränk gegriffen. (Minus x Minus ergibt hier kein Plus).
Das hätte mich fast aus der Bahn geworfen. (ein Geschmack im Mund als wäre darin ein toter Hamster). Aber das Ziel war bereits zum greifen nah, also weiter…. Der Kalkweg zog sich wie Kaugummi, in der ferne die Ampel. Viele Läufer standen auf dem Fußweg und versuchten Ihre Krämpfe in den Griff zu bekommen. Dann das Leichtathletikstadion, die Arena, der „Tunnel“ und …. Tempo raus und die letzen Meter im Stadion genießen, einfach Super. Im Januar mit dem Ziel „ankommen“ gestartet. Im April auf „ankommen unter 4h“ erweitert. Und dann mit 3:44h eingelaufen. Ich konnte es selbst kaum glauben. Jede Körperfaser war spürbar, eine Mischung aus Glück, Schmerz und Stolz.
Einige der anderen Kursteilnehmer waren bereits im Ziel. Glückwünsche und erschöpfte, aber glückliche Gesichter. Man konnte erst nach einiger Zeit realisieren, dass man es tatsächlich geschafft hat. Trotz der Schmerzen etwas „auslaufen“, ordentliche und ausgiebige Dehnübungen. Zuhause dann eine Badewanne, Füße hoch und ein lecker Pils. (Belohnung muss sein). Nächstes Jahr 3:39h??!!
Vielen Dank für die Vorbereitung zu diesem Erlebnis an die Betreuer von Gruppe1 Frank, Carsten, Sabine, Johannes, Michael und Erhan sowie alle anderen Betreuer des LC Duisburg. Ein Super Team. Mit sportlichem Gruß und nochmals Glückwünsche an alle Finisher

Olli aus Gruppe1

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